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Glocken Wellingholzhausen

Historisches

Das erste Geläut wurde unter Pastor Peter Paul Klein (1795–1879) für den Neubau der Kirche angeschafft. Die Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock (Gescher i. Westf.) lieferte drei Glocken, gestimmt auf die Töne c, e und g. Im Kriegsjahr 1942 mussten die beiden größeren Glocken zum Einschmelzen abgegeben werden, während die g-Glocke im Turm verblieb. Aus damaligen Aufzeichnungen wissen wir, dass die e-Glocke die Jahreszahl 1861 trug (Jahr der Weihe des neuen Kirchbaus), die größere c-Glocke dagegen die Jahreszahl 1865. Sie ersetzte die ursprüngliche Glocke von 1861, die schon nach kurzer Gebrauchszeit geborsten war. Noch 1946 war die alte g-Glocke im Turm vorhanden. Sie hatte als einzige den Krieg überdauert, wurde aber im Zuge der Neuanschaffung des Geläutes 1948 ersetzt. Möglicherweise war sie schadhaft und der Gießerei zum Einschmelzen überlassen worden.

Das heutige Geläut

Pastor August Riese (1881–1964) war es ein Anliegen, dass der Grönenberger Dom nach dem Krieg recht bald wieder über ein vollständiges Geläut verfügte. Er ließ bei den Landwirten Nahrungsmittel als Spenden sammeln, im Eintausch dafür konnte das notwendige Metall besorgt werden. Am 18. Juli 1948 wurde das neue Geläut geweiht, das wie sein Vorgänger von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock geliefert wurde und aus drei Bronze-Glocken c, e und g bestand.
Als der verdienstvolle Pastor Riese am 31. Oktober 1963 in den Ruhestand ging, beschloss die Gemeinde, ihm zu Ehren eine vierte Glocke anzuschaffen. Diese wurde kurzfristig bestellt und schon am 3. Adventssonntag (15.12.1963) durch Vikar Herbert Brockschmidt geweiht. Sie klingt mit dem Ton a und stammt ebenfalls aus der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock.
Gleichzeitig wurde auch die elektrische Läuteanlage der Herforder Elektromotoren Werke erneuert (System „Voco“), die bis heute täglich ihren Dienst verrichtet.

Das Geläut des „Grönenberger Doms“ besteht aus 4 Bronze-Glocken c, e, g (1948) und a (1963)
Links: c-Glocke, Petit & Gebr. Edelbrock 1948. Rechts: Bildnis des Apostels Bartholomäus. In der Ikonographie hält er seine eigene Haut in der Hand, die ihm der Legende nach bei seinem Märtyrertod abgezogen wurde.

Die 4 Glocken im Einzelnen

c-Glocke

Bronze, seitlich Jahreszahl „1948“ und Gusswappen „Petit & Gebr. Edelbrock Gescher i. Westf.“

Inschrift oben umlaufend: „TE LAUDAT GLORIOSUS APOSTOLORUM CHORUS“.
Darunter Reliefbilder des hl. Petrus und des hl. Bartholomäus.
(Übers.: „Dich lobt der glorreiche Chor der Apostel.“)

e-Glocke

Bronze, seitlich Jahreszahl „1948“ und Gusswappen „Petit & Gebr. Edelbrock Gescher i. Westf.“

Inschrift oben umlaufend in zwei Reihen, obere Reihe: „MARIA REGINA MUNDI GLORIOSUS POST TEMPORA NOVISSIMA“, zweite Reihe in kleineren Buchstaben: „IN HAC PAROCHIA PIE INVOCATA NOS ADJUVA NUNC ET IN SAECULA.“

Darunter Reliefbild von Maria mit Jesuskind und Sternenzepter.
(Übers.: „Maria, glorreiche Königin des Weltalls, seit frühester Zeit in dieser Pfarrei inständig angerufen, steh uns bei jetzt und in Ewigkeit.“ Der Schreibfehler „GLORIOSUS“ findet sich schon in der Auftragsbestätigung der Glockengießerei, während im handschriftlichen Entwurf von Pastor Riese noch richtig „gloriosa“ steht.)

Links: e-Glocke, Petit & Gebr. Edelbrock 1948. Der Hammer dient dem Stundenschlag zur vollen und halben Stunde. Rechts: Gusswappen Petit & Gebr. Edelbrock 1948
Links: g-Glocke, Petit & Gebr. Edelbrock 1948. Rechts: Bildnis des hl. Konrad von Parzham, an seinem Schreibpult stehend

g-Glocke

Bronze, seitlich Jahreszahl „1948“ und Gusswappen „Petit & Gebr. Edelbrock Gescher i. Westf.“
Inschrift oben umlaufend in zwei Reihen, obere Reihe: „PATRONUS HUIUS LOCI VOCOR. CHRISTUM CRUCIFIXUM TRAHOR.“ Untere Reihe in kleineren Buchstaben: „AUDITE! AD SACRA VENITE.“
Darunter Reliefbild des hl. Konrad von Parzham.
(Übers.: „Patron dieses Ortes bin ich genannt. Zu Christus dem Gekreuzigten zieht es mich. Hört! Kommt zum heiligen Opfer.“)

a-Glocke

Bronze, seitlich Jahreszahl „1963“ und Gusswappen „Me fecit Ingenieur Hans Hüesker Petit & Gebr. Edelbrock Gescher i. Westf.“
Inschrift oben umlaufend: „ST. AUGUSTINUS. ORA PRO NOBIS.“ Unten umlaufend: „ZUR STETEN ERINNERUNG AN DAS SEGENSREICHE WIRKEN UNSERES PFARRERS GEISTL. RAT AUGUST RIESE IN DER ZEIT VOM 13. APRIL 1932 – 31. OKTOBER 1963. DIE DANKBARE GEMEINDE.“
(Übers. der lat. Inschrift: „Hl. Augustinus, bitte für uns.“) 

a-Glocke, Petit & Gebr. Edelbrock 1963