Die Teilnahme an der Osnabrücker Wallfahrt ist für die Mitglieder unserer Kirchgemeinden eine alte Tradition. Einen Wallfahrtsverein gab es in der Kirchengemeinde St. Petrus nicht. Dieser wurde auf vielfachen Wunsch 1982 gegründet. Auf der Mitgliederversammlung wurde beschlossen, für die St.-Petrus-Gemeinde eine Fahne anzuschaffen. Die Gesmolder Paramentengruppe nähte und bestickte die St.-Petrus-Fahne, die seit 1983 bei der Wallfahrt als eine der letzten Fahnen im Zug zum Gnadenbild nach Telgte gebracht wird. Bei der Wallfahrt 2004 stellten einige Mitglieder der St.-Bartholomäus-Gemeinde einen Antrag an den Wallfahrtsverein Gemsold, ebenfalls Mitglied zu werden. Diesem Wunsch wurde entsprochen und der neue Name lautet „Wallfahrtsverein Gesmold-Wellingholzhausen“. In der Jahreshauptversammlung am 2. Januar 2007 wurde beschlossen, eine neue Wallfahrtsfahne mit dem neuen Namen anzuschaffen.
Neben der jährlichen Teilnahme an der Telgter Wallfahrt trifft sich der Wallfahrtsverein Gesmold/Wellingholzhausen jedes Jahr am 2. Januar zum gemeinsamen Gottesdienst und anschließend zur Jahreshauptversammlung mit Grünkohlessen. Der Verein zählt z. Z. 185 Mitglieder.
Dem Vorstand gehören an.
Ferdinand Hartmann
Bernhard Asplan
Anita Brune
Ansgar Stieve
Osnabrücker Wallfahrt nach Telgte
Die Geschichte der Wallfahrt
Den Anstoß für die Osnabrücker Wallfahrt gaben im 19. Jahrhundert Laien. Am 26. März 1852 baten Osnabrücker Bürger den Weihbischof von Osnabrück um die Erlaubnis für eine Wallfahrt nach Telgte. Am 30. März erhielten sie die Genehmigung. Die Prozession (Wallfahrt) sollte am Johannistor in Osnabrück beginnen. Die Pilger sollten eine eigene Fahne haben, die in der Johanniskirche aufbewahrt und nur entfaltet werden sollte, während die Prozession durch Glandorf und Telgte zog. 1853 beteiligten sich bereits nach einem Aufruf zur Wallfahrt 200 Pilger, vorwiegend aus Osnabrück und den zu Sankt Johann zählenden Landbezirken. Immer mehr Gemeinden des Osnabrücker Landes schlossen sich der Wallfahrt an. 1854 feierte Telgte das 200-jährige Bestehen der Wallfahrtskapelle. In diesem Jahr nahmen 1500 Pilger an der Osnabrücker Wallfahrt nach Telgte teil. Während der Kriegsjahre war die Wallfahrt verboten. Dennoch pilgerten kleine Gruppen, die sich als Wanderer ausgaben, nach Telgte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beteiligten sich im Jahr 1947 schon 7000 Pilger an der Wallfahrt. Bei der Jubiläumswallfahrt 2002 beteiligten sich 11.500 Gläubige an der 150. Osnabrücker Wallfahrt nach Telgte. Der Kirchplatz in Telgte konnte die Massen kaum aufnehmen, als der apostolische Nuntius für Deutschland, Erzbischof Giovanni Lajolo, zusammen mit dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode und dem Weihbischof von Münster, Friedrich Ostermann, die erschöpften Pilger begrüßte. Als besonders bemerkenswert wird genannt, dass das Durchschnittsalter der Wallfahrer unter 30 Jahre liegt.
Das erste Wallfahrtsbuch wurde 1898 auf Initiative des Pfarrkaplans von Sankt Johann verfasst.
Der Ablauf
Die Wallfahrt von Osnabrück nach Telgte findet jeweils am zweiten Wochenende nach Peter und Paul statt. Die Teilnehmer pilgern auf der Bundesstraße 51, weichen jedoch bei Umgehungsstraßen von ihrem Verlauf ab und durchqueren die Ortschaften. Der Prozessionszug hat heute mit seinen 23 Begleitfahrzeugen aus den einzelnen Gemeinden und den Fahrzeugen vom DRK und Malteser Hilfsdienst eine Länge von über zwei Kilometern.
Der Tag der Wallfahrt nach Telgte beginnt um 1.30 Uhr mit einer Pilgermesse in den Osnabrücker Kirchen Sankt Johann und Sankt Josef. Um 3.00 Uhr brechen die Wallfahrer am Johannisfriedhof auf, über Harderberg, durch Oesede geht es bergan zum Herrenrest am Dörenberg. Die Gesmolder Wallfahrer fahren mit dem Wallfahrtswagen um 1:30 Uhr nach Borgloh. Nach der Pilgermesse mit den Pilgern aus Borgloh und kurzer Kaffeepause brechen die Wallfahrer ebenfalls um 3.00 Uhr in Borgloh auf über Wellendorf Richtung Herrenrest/B51. Auf diesem Teilstück reihen sich die Pilger aus Wellendorf und Kloster Oesede/Bissendorf ein. Um 5.00 Uhr treffen wir auf dem Herrenrest die Pilger, die aus Richtung Osnabrück kommen. Nach einer kurzen Pause erreicht der Pilgerzug gegen 6.00 Uhr Bad Iburg. In Glandorf wird um 8.00 Uhr eine Pilgermesse gehalten. Um 9.30 Uhr geht es von Glandorf aus zur Klause Gut Oedingberge, wo erneut von10.30 Uhr bis 11.15 Uhr gerastet wird. Von dort geht es weiter nach Ostbevern zur Mittagsrast von 12.50 Uhr bis 14.15 Uhr. Um 15.45 Uhr erreichen die Wallfahrer Telgte, wo sie beim Gnadenbild erwartet werden. Um 19.30 Uhr beschließt eine Abendandacht das Tagesprogramm. Der Sonntag beginnt um 5.30 Uhr mit eine Pilgermesse, gefolgt von eine Familien- und Jugendmesse. Um 8.00 Uhr treten die Wallfahrer den Rückweg an. Die Telgter Wallfahrt ist in ihrer über 170-jährigen Geschichte attraktiv geblieben und ist somit die größte im norddeutschen Raum.
Ferdinand Hartmann, Telefon 05422 43712
Anita Brune, Telefon 05429 1895